Montag, 25. April 2011

9. Tag: Weiterreise von Angermünde nach Neuruppin über Templin

Angermünde ade - nach drei Übernachtungen freuten wir uns auch auf etwas Neues. Die Uckermark ist landschafltich wunderschön, mit unendlichen Wäldern und Feldern, vielerorts leicht gewellt, mit viel Wasser und kaum befahrenen Straßen und für Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber ein Paradies, aber wir zwei unruhigen Stadtmenschen freuten uns jetzt doch auf ein bisschen städtische Abwechslung.




Nach Neuruppin ging es heute,aber nicht auf direktem Wege, sondern über Templin. Warum Templin? Zum einen wegen des gut erhaltenen historischen Stadtkerns , zum anderen wegen des Namens, der gefällt mir so gut. Templin wird auch die "Perle der Uckermark" genannt. Als wir dort ankamen, konnte ich das zunächst nicht wirklich nachvollziehen, es sah alles so ausgestorben und langweilig aus. Claro, Ostermontag in der Provinz, man stelle sich nur unser ömmeliges Erkrath vor! Und außerdem schien die Sonne nicht - sind wir ja gar nicht mehr gewohnt -, und es war kalt und ungemütlich, und die Lust auf eine ausführliche Stadtbegehung war bei mir ziemlich gering. Aber Armin musste aufs Klo, und so kamen wir denn ins Schlendern, und während des Schlenderns entdeckten wir immer mehr idyllische und beschaulich Winkel, eine fast komplett erhaltene Stadtmauer, klassizistisch anmutende Häuser und viel Fachwerk, und plötzlich war auch wieder die Sonne da, und Templin gefiel uns nicht nur gut, es gefiel uns dort sehr gut. Ein charmantes Städtchen, und wenn morgen der Alltagsbetrieb wieder losgeht mit Sicherheit auch sehr lebendig. Ein kleiner Fluss und etliche Seen umgeben die Stadt, hier könnte man es bestimmt gut eine Weile aushalten.

Und dann Neuruppin! Was soll ich sagen? Geburtsstadt von Schinkel und von Fontane! Muss ich mehr sagen? Also meine Voreingenommenheit war RIESIG, Neuruppin konnte nur abolut Spitze werden!!! Aber zuviel Euphorie vielleicht auch nicht gut .... kann ja manchmal doch enttäuscht werden .... Aber nix da, die Euphorie war noch gar nicht groß genug. Mir geht hier das Herz über und die Augen ebenso. Na, Hauptsache, es ist nicht der Magen, meint Armin. Warum müssen Männer immer so prosaisch sein?



Wollt Ihr ein bischen was über Neuruppin wissen?
 Im 18. Jahrhundert gab es hier einen verheerenden Brand, der die Stadt zu großen Teilen zerstört hat, doch Friedrich Wilhelm II ließ sie schöner denn je wieder aufbauen, im frühklassizistischen Stil, mit großen Plätzen, parallel angelegten Straßen , alles sehr weitläufig. Nur wenige Straßen blieben vom Brand verschont, u.a. die Siechenstraße, auf der sich unser Hotel befindet, das "UpHus", früher ein Hospital mit angegliederter Kirche, heute das älteste Fachwerkhaus der Stadt und uriges Hotel, Hotel und Kirche gehen fast ineinander über.



Und außerdem kann man hier lecker essen. Und das tun wir jetzt gleich, weshalb ich mich für heute verabschiede.

Morgen mehr .....

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