Donnerstag, 21. April 2011
5. Tag: Polenmarkt und Bautzen
Unser letzter Tag in Bad Muskau! Mit ganz viel Sonnenschein, anders haben wir es hier im angeblichen Dunkeldeutschland noch nicht erlebt.
Seit Dienstag waren wir ja neugierig auf den polnischen Markt jenseits der Neiße. Da mussten wir deshalb heute unbedingt hin und machten uns auf den Weg über die Brücke. Tja, und was soll ich nun sagen zu diesem Markt? Ein Labyrinth von Barackengässchen, vollgestopft mit Zigaretten, Alkohol, billigen Klamotten, Korbwaren, Gardinen, Tischdecken, billigen Parfums und billigem Schmuck und ich weiß nicht, was sonst noch. Und überall "bittä scheen", "gucken hier", "gute Preis", "Frau, Zigaretten". Immer wieder "Frau, Zigaretten", hätte mir am liebsten ein Schild umgehängt "Frau raucht nicht mehr". Also ihr ahnt es bereits: gekauft haben wir dort gar nichts, arbeiteten uns stattdessen mühsam aus diesem völlig unübersichtlichen Gewirr von Gängen heraus und machten uns wieder auf den Weg über die Brücke zurück ins be- und überschauliche Muskau.
Nach dem gestrigen Görlitz-Besuch war unser Interesse an Bautzen geweckt, wie Görlitz eine Stadt an der sog. "via regia". Die "via regia" ist übrigens eine der ältesten europäischen Handelsstraßen, die von Santiago de Compostela bis nach Kiew führte (unglaubliche 4.500 km!). Wusste ich bis gestern auch nicht, hatte noch nie zuvor von ihr gehört. - Nun, mit Bautzen ist es mir bis heute so ergangen wie mit Görlitz bis gestern: absoltues Negativimage. Zwar hatte ich keine langweilige Klassenkameradin aus Bautzen, aber ich hab früher gerne die Kempowski-Bücher gelesen. "Tadellöser & Wolf" z.B., und Bautzen war für mich die Stadt, in der Kempowski im Gefängnis gesessen hat, und ja nicht nur er, sondern unzählige politsche Häftlinge der DDR. Nun, wir haben hier mittlerweile einige unserer Vorurteile bezüglich neue Bundesländer revidiert, und mit Bautzen ging es uns natürlich ebenso. Doch schaut mal selber:
Also ich könnte noch jede Menge weiterer schöner Fotos anhängen, aber Armin knurrt ordentlich der Magen, und wenn sein Magen allzu lange knurren muss, dann knurrt bald der ganze Armin und Ingrid hat keinen schönen Abend mehr.
Nur noch so viel: Bautzen ist eine Reise wert, 1000- jährige Geschichte, "Hauptstadt" der sorbischen Minderheit in der Lausitz (wir waren in einem sorbischen Restaurant soooo gut zu Mittag essen!), aber nicht nur ein Museumsstädtchen, sondern auch eine sehr lebendige moderne Stadt.
Ok, auf gehts zum Abendessen, morgen mehr .....
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